Internationale Kinder- und Jugendbegegnungen


YETI 2023 "Be young again" Zapotok, Slowenien

In diesem Jahr waren Jugendliche der Moorwiese das erste Mal nach Corona wieder auf einer internationalen Jugendbegegnung. Wie schon in den Jahren 2014, 2017, 2018 und 2019 fand unsere 5. Begegnung wieder in Slowenien statt. Gastgeber waren die Slovenska filantropija. Außer der slowenischen und unserer Gruppe, waren auch 8 junge Menschen aus Kroatien dabei. Auf Grund des Brexits konnten unsere lieben Freunde aus London leider nicht teilnehmen, das war schon sehr traurig.

Um ein kreatives und spielerisches Grundthema herum wurde von den teilnehmenden Betreuerteams gemeinsam die 12 Tage dauernden Begegnung vorher per Zooom geplant. Nach den Coronajahren war das Motto diesmal „Be Young again“, spielerisch die Welt verstehen. Nach einer langen Zeit von Zoomkonferenzen schon für die damals 12-Jährigen war es das Ziel, die Jugendlichen wieder zusammenzubringen, Jugendlich sein „zum Anfassen“

Für unsere Moorwiesler und die Slowenen und Kroaten ging es dabei auch um die eigene Identität und die der Gruppe, um die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft, um Heimat, um das Herkunftsland, das Land, in dem sie zum Teil hin-imigrieren mußten, aber auch um die Auseinandersetzung mit Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Vorurteilen.  
„Jeder Mensch ist Ausländer, fast überall.“ – dieser Satz konnte erlebt und begriffen werden.

 

Tage der Erkenntnis und der Entdeckungen:

Erster Tag: verspätete Züge auf dem Weg von Berlin nach Ljubljana, verspäteter Bus aus Osijek. Gemeinsam wurde gegessen und dann erstes Kennenlernen auf der neugebauten Terrasse des Selbstversorgerhauses in Zapotok bis spät in die Nacht.

Zweiter Tag: es regnete…. Aufweckritual mit dem Song „Breakfast is coming“ , Kennenlernspiele im großen Saal und es regnete weiter….. Der große Vorplatz war nicht nutzbar. So blieben wir im Saal zum gemeinsamen Aufstellen von Regeln im Umgang miteinander und mit dem Haus und im Dorf.
Ein großer Plan wurde geschrieben, zum Vorbereiten der drei Mahlzeiten - je ein Jugendlicher pro Gruppe – damit erste Kontaktaufnahme. (Englisch zu sprechen ist gar nicht so schwer)
Gemeinsames basteln einer Mailbox-Wand mit einem offenen Briefumschlag für jeden Teilnehmer.

Dritter Tag , es regnete weiter…. Im Treppenhaus erklang eine neue Version des Songs „Breakfast is coming“ . Der erst Blick aufs Händie: In den Nachrichten war von ersten Überschwemmungen zu hören, dass die Pegel der Flüsse weiter stiegen. Der Starkregen war besorgniserregend, aber die Region 30km südlich der Hauptstadt war sicher. Vormittags gab es neue Kennenlernspiele, name-games, weil die Namen von 33 Teilnehmer*innen wollten gemerkt sein. Eine Teilnehmerin verabschiedete sich, da sie ins Überschwemungsgebiet mußte, um ihren Eltern zu helfen.

Vierter Tag, es regnet…. „Breakfast is coming!“ in wieder neuer Version mit elektrisch verstärkter Gitarre, Nach dem Frühstück gabe es einen Workshop „Ich bin ok, Du bist ok“
Abends slowenischer Abend, vorbereitet von der Slowenischen Gruppe, die auch aus Teilnehmer*innen aus Afghanistan, Syrien, Irak, Kamerun, Türkei, Ukraine und Russland bestand.
Zuerst gab es eine traditionelle Polenta, dann eine Präsentation über das Land und zum Schluß ein Gruppenspiel mit slowenischer Musik.

Fünfter tag
„Early morning radio show“ mit dem Breakfast-song zu einem sonnigen Morgen – nach drei Tagen Dauerregen endlich besseres Wetter. Der erste Workshop befasste sich mit den Konsequenzen für „Zu-Spät-Kommer“, damit nicht die gesamte Gruppe immer warten muß. Danach ging es weiter mit dem Thema, welchen Herausforderungen sich die Teilnehmer*innen als Junge Menschen heute stellen müssen, aber auch, was sie an sich an Stärken erkennen, um diesen challenges zu begegnen. Am Nachmittag dann ein Spaziergang durch die sonnenbeschienenen Wiesen des Berglandes um Zapotok, einer Region in Slowenien, der der Dauer(Stark-)Regen nichts anhaben konnte.

Sechster Tag
ein Tag zum Entspannen, mit dem Bus nach Bled, Stadtbummel, Baden am See, Umgebung erkunden, gemeinsames Pizzaessen und dann auf dem Rückweg ein Stop in Ljubljana, shopping, Döner essen.

Siebenter Tag
„Breakfast is coming“ – heute unplugged. Dann den ganzen Tag praktische Workshops: Yoga, T-shirt Druck, Storytelling und ein Feuer Jonglage-Workshop. Abends Deutscher Abend mit Kartoffelsalat und Würstchen (vegan, Huhn und Schwein), einer Präsentation über Deutschland, Berlin und die Moorwiese, danach das Korbtanz-Spiel mit der Nacht-Polka.

Achter Tag
die drei Workshops des Vortags liefen weiter. Auf dem Asphaltplatz vor dem Haus wurde Volleyball gespielt, bald gab es drei gemischte Mannschaften, an denen sich auch die Dorfjugend beteiligte. Zum kroatischen Abend gab es Gulasch in verschiedenen Versionen, eine Präsentation über Osijek und Kroatien. Und dann wurde alle mit einem gemeinsamen traditionellen Tanz überrascht und eingebunden.

9.Tag
Sehr früh kam der Bus, der uns zum Meer, an die Adria brachte. Wir trafen uns mit Ukrainischen Kindern und Jugendlichen zu einem Spielefest, dann gings zum Baden. Das wasser war für Ostseeverwöhnte Kinder sehr salzig. Nach der Pizza gings mit dem Bus weiter nach Piran, einer der schönsten Städte Sloweniens zum Eisessen, Kaffeetrinken, shoppen und schlußendlich noch zur Predjama-Burg

10. Tag
Das Frühstück wurde wieder mit Gesang verkündet und die eine Hälfte der Kids fuhr mit dem Linienbus nach Ig zum Museum der Ausgrabungen des großen Moors und zu den in der Nähe errichteten Rekonstruktionsbauten. Die andere Hälfte wanderte nach Kurescek. Wieder in Zapotok erkundeten einige unserer Jugendlichen den nahegelegenen Wald und fanden eine märchenhafte Schlucht. Als die Nacht hereinbrach, wanderten wir wieder zu den Wiesen vor dem Dorfe, legten uns auf mitgenommene YogaMatten und genossen die „shooting-stars“, den Sternschnuppenregen dieser Nacht.

11.Tag
Wie jeden Tag gab es verschiedene „Breakfast-Songs“ im akustisch genialen Treppenhaus der Unterkunft zum Aufstehen. Nach Frühstück und Energizer-Spielen gab es einen Workshop „Step into the Future“ über Ideen oder Pläne zur Zukunft. Der Nachmittag war gefüllt mit Volleyball, letztem T-shirt Drucken und am Abend gab es eine Feuershow in der Dunkelheit.

12.Tag
Es gab eine große Abschiedsparty. Alle freuten sich auf Zuhause und waren traurig zugleich, wollten nach Hause und doch auch nicht. Die Nacht wurde durchgemacht und am

13. Tag
wurden wir früh nach Ljubljana zum Zug gebracht. Der hatte eine halbe Stunde Verspätung  - aber das ist eine andere Geschichte. Wir waren dann jedenfalls nicht um 21:30, sondern am

14. Tag
um 3:00 Uhr wieder in Berlin-Buch.

 

Und für 2024 gibt es nun Pläne, die nächste Begegnung in Deutschland stattfinden zu lassen. Die Teilnehmer*innen der Moorwiese wollen alle wieder mitkommen.

Warum sind internationale Jugendbegegnungen so wichtig?

Internationale Jugendbegegnungen spielen eine entscheidende Rolle in der persönlichen, kulturellen und sozialen Entwicklung junger Menschen. Sie bieten eine einzigartige Plattform für vielfältige Erfahrungen und Erkenntnisse, die über die Grenzen des eigenen Landes hinausgehen. Hier sind einige Gründe, warum internationale Jugendbegegnungen von großer Bedeutung sind:

  1. Interkulturelle Sensibilität und Toleranz: Internationale Jugendbegegnungen ermöglichen es jungen Menschen, direkt mit Gleichaltrigen aus verschiedenen Kulturen, Ländern und Hintergründen in Kontakt zu treten. Diese Erfahrungen fördern das Verständnis für andere Kulturen, Bräuche und Lebensweisen und tragen dazu bei, Vorurteile abzubauen und Toleranz zu fördern.
  2. Persönliche Entwicklung: Jugendliche, die an internationalen Begegnungen teilnehmen, lernen, sich in neuen und ungewohnten Situationen zurechtzufinden. Dies stärkt ihre Flexibilität, Offenheit und Anpassungsfähigkeit. Sie entwickeln auch wichtige soziale und kommunikative Fähigkeiten, die ihnen im persönlichen und beruflichen Leben zugutekommen.
  3. Sprachliche Kompetenz: Die Interaktion mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern ermutigt junge Menschen, Fremdsprachen aktiv zu verwenden und zu erlernen. Dies fördert ihre sprachlichen Fähigkeiten und erleichtert die Kommunikation in einer globalisierten Welt.
  4. Förderung von Frieden und Zusammenarbeit: Indem junge Menschen gemeinsam an Projekten arbeiten und Herausforderungen meistern, erleben sie aus erster Hand, wie Kooperation über kulturelle Grenzen hinweg funktioniert. Dies trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Frieden, Verständigung und globaler Zusammenarbeit zu schärfen.
  5. Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen: Das Überwinden von Herausforderungen in einer neuen Umgebung und die Fähigkeit, sich in einer fremden Kultur zu behaupten, stärken das Selbstvertrauen der Jugendlichen. Sie erkennen, dass sie in der Lage sind, sich selbständig in unbekannten Situationen zurechtzufinden.
  6. Perspektivenerweiterung: Internationale Jugendbegegnungen eröffnen den Teilnehmern neue Blickwinkel auf die Welt. Sie können verschiedene Lebensweisen, Ansichten und Denkweisen kennenlernen, was ihre eigenen Gedanken und Überzeugungen bereichert.
  7. Langfristige Netzwerke und Freundschaften: Durch internationale Begegnungen können dauerhafte Freundschaften und Netzwerke entstehen. Diese Verbindungen bieten die Möglichkeit zum Austausch von Ideen, Kultur und Erfahrungen über nationale Grenzen hinweg.
  8. Bürgerengagement und Verantwortungsbewusstsein: Jugendliche, die die Möglichkeit haben, globale Herausforderungen zu diskutieren und zu erleben, sind oft motiviert, sich stärker für soziale und gesellschaftliche Themen zu engagieren. Dies trägt zu einem aktiven Bürgerbewusstsein und zur sozialen Verantwortung bei.

 

 


YETI Zapotok (Slovenien) 2019


Växjö 4H-gård aus Schweden zu Gast auf der Moorwiese

Am 7. Dezember 2018 besuchten uns Jugendliche der Växjö Jugendfarm auf der Moorwiese und im Würfel.


Diversity Jigsaw in Zapotok, Slowenien 2018

Anfang August diesen Jahres fand wieder unsere alljährliche YETI-Fahrt statt. Der internationale Kinder- und Jugendaustausch fand dieses Jahr in Zapotok, gut 25 km der slowenischen Hauptstatt statt. Bei der 14 tägige Begegnung geht es für unseren Jugendlichen um den Austausch und Auseinandersetzung mit der eigenen Nation und auch anderen Herkunftsländern.                       
Themen wie: Vorurteile, Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit werden durch viele Workshops,  Kennlernspiele und Austausch aufgearbeitet.

Die Jugendlichen konnten viel Bewegung/Sport, Natur, Musik, Film und vieles  mehr erleben. Highlight neben den Stadtausflügen waren die „national dinner“, bei den die verschiedenen Nationen ihre Herkunftsländer vorstellten und uns mit traditionellen Essen verwöhnten. Musik und Tanz durften dabei selbstverständlich nicht fehlen.

So lernten wir viel über Kroatien, Slowenien, England, Syrien, Afghanistan, Irak und natürlich viel über uns selbst. Viele der Teilnehmer kannten sich schon aus den Vorjahren und doch ist es erstaunlich wie schnell neue Nationen und Teilnehmer in nur so kurzer Zeit einander kennenlernen. Die Kulturen können noch so unterschiedlich sein, im Endeffekt sind wir alle gleich.

Wir freuen uns aufs nächste Jahr und danken der Stiftung „Slovenska filantropija“ für die gute Zusammenarbeit.

About the exchange

We believe that International youth exchange provides a truly life-changing space for young people and can be unforgettable experience and good basis for life. Young people extend their view of the world, other cultures, rethink their own values, focus on their own competences and have fun.

Young people in the exchange programme will come from 3 different countries (Slovenia, Germany and Croatia), but from more different cultures. Slovenian group will include 6 young migrants, who arrived in Slovenia during last 2 years, as well as young people who come from Slovenia. International youth exchange, which will be attended by young people from different culture backgrounds will allow teenagers to make friends in a safe environment with their peers from around the world.
The purpose of international youth exchanges is to enable young people to high-quality spend time in a multicultural environment that will be  co-created by them. They will become aware of themselves and their own talents, learn to live with others and learn about the common values ​​that people have. They will focus on the topic of identity and what connects them with other people. Participants will look on differences and similarities between each other and express them through different media (art, theatre, photography...). They will focus on their own talents and try to contribute with them to the whole group. The exchanges will enable them to learn about the richness of our cultures and opportunities posed by cross-cultural environment (food, music, dance ...). International exchange will promote informal learning, intercultural cooperation and the training of social skills.


Pokljuka, Slowenien 2017


Zapotok, Slowenien 2014

 

2014 fand nach langer Vorbereitung der erste internationale Kinder- und Jugendaustausch YETI statt. Eingeladen von der Stiftung "Slovenska filantropija" führte uns der Weg nach Zapotok, 25km südlich der Hauptstadt Ljubljana.
Neben einer Slowenischen Gruppe war auch eine Gruppe aus Estremadura / Spanien dabei.
Das Motto "Let`s skills exchange" rief uns auf, gegenseitig unsere Fertigkeiten zu vermitteln. Gerade das Stelzenlaufen und die Feuershow konnten die Bucher Kinder gut den anderen zeigen und beibringen.
Einen Beitrag in englisch kann man hier lesen.